Vollblutracer Jürgen Bender scharrt mit den Hufen

30.04.2020

„Nr. 900 war einer den ich in der ersten grauen Callaway Corvette erkämpfte“ so Bender nachdenklich. „Das war bei meinem ersten P9-Challenge-Start auf dem Lausitzring“, so Bender nachdenklich - er fuhr dort am gleichen Wochenende auch die STT.
„OK“, fügt Bender im Interview  eher bescheiden hinzu, „die 1000 Pokale sind die Erfolge aus 4 Jahrzehnten im Automobil-Rennsport.
Nach beginn 1978 gab es in der Zeit in der ich meinen Recyclingbetrieb gründete, in den 80er Jahren, eine ca. 10jährige Motorsport-Pause“.  Erkämpft hat der Neckarsulmer die große Zahl an Trophäen und ein Dutzend Cup- und Meisterschafts-Titel auf Rennwagen der Fabrikate NSU, Porsche und Callaway-Corvette.

Was nach dem Erwerb des Führerscheins in den späten 70er auf einem nur wenige 100 Meter vom Neckarsulmer Elternhaus entfernt gebauten NSU TTS 1300 begann, wird 2020 nach Ende der unseglichen Corona-Kriese wieder weiter gehen. Dann auf einer von Callaway-Competition in Leingarten gebauten neuen GT3 Corvette der Modellreihe C7. Also jenem aktuellen Modell, das in der ADAC-GT-Masters auch von Markus Pommer und Ex-Team-Lechner-Ass Jeffrey Schmidt im Kampf um den Titel eingesetzt wird. "Der Jeffrey langt schon gut hin so Walter Lechner zu "dem Neuen" im Team von Ernst Wöhr von Callaway Competition.

Wie bereits angerissen. Alles begann 1978 - oder im Kopf, gedanklich sicher schon viel früher?
„Natürlich habe ich schon in den Jahren zuvor ganz genau hin geschaut, wann immer ich im elterlichen Betrieb neben einem unsere Mitarbeiter in einem der Fahrzeuge saß“. Armin, ein Kraftfahrer der Firma Bender erinnert sich noch heute gut an Jürgens Satz, „Kann ich nicht mal auf dem Firmenhof ein Stück fahren“. Er durfte nicht gleich, aber dann später irgendwann doch mal. Auch von Vater Hans Bender holte sich Jürgen als Schüler  schon manchen guten Tip in Sachen „Auto fahren“. „Nein, mein Vater war kein interessierter Rennsportfan“, lächelte „Ben“, wie ihn alte Freunde nennen, im Gespräch.
Den letzten wichtigen Titel gewann Jürgen Bender gegen harte Porsche-, Ferrari-, Audi- und AMG-Mitstreiter 2017 in der Super Tourenwagen Trophy (STT). „Eine ganz harte Nummer bis zum Finale“, erinnert er sich gut. 2018 machte die Technik ihm mehrfach einen Strich durch die Bemühungen beim Versuch den Titel zu verteidigen. Dafür stellte der heimische Top-Fahrer aber einen Rekord auf, der nur schwer zu brechen sein dürfte. Jürgen Bender reiste mit seinem Team Mintgen zum Nürburgring. Dort trat er zu den beiden Finalläufen der STT und der P9-Challenge an. 4 Rennen an einem Tag! Und „Ben“ gewann die Rennen alle. Gleich 4 Gesamtsiege, 4 Klassensiege und am Ende in der P9-Challenge wurde er auch mit diesem Resultat am Ring noch Divisionsbester der Saison 2018 oben drauf. 9 Pokale an einem Rennwochenende. 4 Gesamtsiege, 4 Klassensiege und eben der P9-Divisionserfolg.
 „Nicht zu glauben. Und dabei war er in der P9 nur sporadisch am Start“, Kopf schütteln von Bender selber.
2019 gewann der Unterländer erneut Rennen in der STT und der P9-Challenge. Ein Dreifach Sieg vor seiner Haustür in Hockenheim und am Ende dann noch der 3. Gesamtrang nach gerade mal nur 4 Starts in der P9-Challenge. Das wurden das Finale für das Duo Bender/Callaway-Corvette-C6.
Die spannende Frage für die Nahe Zukunft lautet nun - wann wird er mit der neuen C7-Corvette antreten können - und wo? Es handelt sich bei dem in Leingarten neu im Aufbau befindlichen Wagen um das gleiche Modell welches in der ADAC-Masters 2020 eingesetzt wird. Das Duo Pommer/Schmidt fightet um den ADAC-Mastertitel und Bender wird versuchen die P9-Challenge und zum 2. Mal die STT-Serie zu gewinnen. Alle 3 Fahrer und auch Benders neues Team Sportwagenschmiede sowie Callaway-Competition scharren schon kräftig mit den Hufen. Neues Team für Bender - beide arbeiteten bereits in Porsche-GT3-Zeiten 10 Jahre erfolgreich mit einander. Wer die ebenfalls startbereite GT3-C6 Callaway-Corvette bei der Sportwagenschmide fahren wird, das ist noch nicht entschieden.
Es liegt schon etwas zurück. Da standen der Wiener Markus Weege und Jürgen Bender lange in Hockenheim  zusammen. Der einstige Divinol-TCC-Divisionssieger aus Österreich wäre sicher der richtige partner im Team der Sportwagenschmiede. HTS

Foto: HTS - nach dem Sieg in Hockeneheim - Bender im Interview bei Patrick Holzer
 

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