Sein Luftsprung gilt als legendär

09.02.2021

Eine Siegerehrung im Rennsport gleicht sehr oft einer ganz besonderen Show. Die Hauptrolle fällt dabei natürlich immer dem Sieger des Rennens zu. Er steht ganz oben in der Mitte. Nach seinen Sekundanten links und rechts betritt er, "the winner" die Bühne und springt aufs Podium. Er, der Sieger und Hero des vorausgegangenen Rennens. Die Würze einer Siegerehrung, tja - die gibt danach dann ein routinierter Streckensprecher dazu. Anschließend geht die Post so richtig ab. Jubel herrscht vor dem Podium. Und der Sprecher -  wenn's perfekt werden soll, müsste dabei möglichst mit sonorer Stimme ins Mikro röhren. Die Fans auf den Rängen, draußen an der Strecke, die sollten das Gefühl bekommen, selber im Sattel - pardon im Schalensitz gegurtet zu hängen und selber mit zu fahren. Wenn es so läuft, dann passt alles absolut perfekt. So ist es dann erst richtig nach dem Geschmack der anwesenden Racer.
"Bekomme ich vorher der Siegerehrung vom Veranstalter noch einen Zettel mit einigen Fakten, z.B. mit dem aktuellen Platz des Fahrers in der Meisterschaft, oder wann der schon einmal Champion war und ob er von der Pole startete, dann, Hans, dann geraten die Fans voll aus dem Häuschen", so Sprecher Klaus. Und er kennt sich seit Jahrzehnten absolut aus.
Die Fans, das sind nicht nur die meist über 100 Anwesenden vor dem Podium. Darunter sind heute immer mehr Ladys, Teamtechniker, Vertreter der Renndienste, Sponsoren, Racefans mit einem Fahrerlagerticket um den Hals, sowie nicht zu vergessen - die Vertreter der Medien.
Routinierte Fahrer wissen, wie lange sie ihren Pokal bei der Siegerehrung auf dem Podium für Platz und für den Sieg in Richtung Kameras halten müssen. Einer, ein Schweizer, ich erinnere mich nicht an den Namen, verlängerte diese Zeremonie in dem er seinen gerade entgegen genommenen großen silbrig glänzenden Pott zuerst in der rechten Hand hielt, sich allen Fotografen lachend zu wendete und das gleich Spiel dann mit dem Pokal in der linken Hand wiederholt. "Das war in Monza oder war es doch in Imola"? Der Fahrer, ein Schweizer Gaststarter auf einem KTM mit Audi-Power, er machte das super. "So bin ich sicher, dass mir nächste Woche etliche gute Fotos von Fotografen aus Deutschland und Österreich angeboten werden", grinste er spitzbübisch.
In den vergangenen vier Jahren wurde die P9-Siegerehrungen mit dem Nürnberger Rennsport-Routinier Hermann Speck durch dessen Luftsprünge auf dem Podium zur Krönung etlicher Rennen. Pure Freude blitzte auf, dann wenn der Fränkische GT-Hero die Siegerehrung im Wechsel mit dem moderierenden Steckensprecher zum Finale des Rennens, zu einem Finale der besonderen Art werden ließ. Die Rede ist von Hermann Speck. Der machte das vor und nach der Pokalübergabe ohne Drehbuch wie ein Profi -  absolut filmreif. Siegen und Springen. Das gehört bei der Porsche-Crew aus dem Frankenland unbedingt zusammen.
Weiter so und bitte unbedingt in dieser Art. Was bei den ersten drei P9-Endurance-Titelgewinnen  technisch von AKA gemanagt wurde, das hat 2020 das Team DB-Motorsport von Daniel Badum übernommen. Wurde der Meister-Wagen der ersten  Titeljahre, ein Porsche 997 GT3R, in Dachsbach von AKA eingesetzt, so geschieht das nun vom nahen Uehlfeld aus. Daniel Badum ist beruflich sozusagen "mit Porsche aufgewachsen". Verschiedene Modelle der Baureihe 991 sind in seinem Team absolut in besten Händen. Dazu gibt es 2 Kunden die 2021 verschiedene 981er Modelle aus Zuffenhausen einsetzen lassen."Technisch können wir im Team hier alle Probleme lösen", so der Franke. Nur am Lenker drehen, das macht der jeweilige Fahrer selber.
Mit dem Wissen das technisch alles in Butter ist, geht ein Fahrer schon mit einem guten Gefühl in die erste Kurve. Das ist oft nicht nur wichtig, sondern entscheidend.
Mit Hermann Speck, einem der großen Hersteller und Verteiber von Pumpen in Europa, konzentriert man sich bei DB-racing in der Saison 2021 einmal mehr voll auf den P9-Titelkampf.
Die Anzahl der Wettbewerber in seiner Klasse nehmen zu, nicht ab. Da würde die kleinste Unachtsamkeit in der Vorbereitung sehr schnell zum Problem. Präzision war in der Vergangenheit Hermanns Stärke. Das galt auch für seine technische Betreuung. Präzision ist und bleibt das A&O. "Dem fühlen wir uns natürlich absolut verpflichtet", so Teameigner Badum im Interview. HTS

Foto: Autosport.at, Dirk Hartung - "Speckis Super-Siegessprung in Monza" flankiert von Champion "Denis G. Watt" (A) und dem Fischer-Duo (A)

Ergebnisse & Bilder