Team Sportwagenschmiede drängt zurück an die Spitze

24.06.2021

Ein Beispiel z.B. die Aktiven in der Automobilregion Heilbronn. Dort wie überall erledigen Fahrern, Teams und Rennwagenhersteller das Thema Reifen nicht so nebenbei. Man nimmt alles rund um das "schwarze Gold" sehr ernst. Der amtierende P9-Champion Jürgen Bender, am Red Bull Ring ohne Topergebnis, drängt  zurück an die Spitze.
Je nach Wetter stehen an den Wochenenden Slicks und Regenreifen zur Verfügung. Für den Kampf um "pole" verwendet ein Team behutsam angefahrene und vorgeheizte Gummis. Die müssen mit einem Reifendruck passend zu den gerade herrschenden Außentemperaturen auf Arbeitstemperatur gebracht werden. Danach kann der Fahrer volles Rohr geben. Mit voller Leistung schießt der Fahrer zur Rekordrunde über Start/Ziel. Die schnellste Runde in den Asphalt radieren ist dabei dann das einzige Ziel. Viele Runden Zeit ist dazu ja nicht. Die Reifen bauen bald wieder ab. Beim Auftakt der P9-Challengesaison 2021 am Red Bull Ring spielte Jürgen Bender (NSU) alle Möglichkeiten durch. Der amtierende Challenge-Champion hatte Regenreifen auf Felgen wie auch Slicks in der Box bereit. Das Zeitraining musste auf den schnelleren Slicks gefahren werden. 100% trocken war der Asphalt noch nicht. "Auf der Ideallinie passte es trotzdem so weit ganz gut", so Bender im Interview. Am Ende das Ergebnis. Erste Startreihe für den Neckarsulmer. Die Reihenfolge sah alle Fabrikate vorne dabei. Porsche GT3R, Callaway-Corvette C07, Lamborghini Huracan GT3, Mercedes GT3, alle nur "Zehntel" auseinander. "Jack Crow" von Zebra Motorsport hatte sich ebenso ins Zeug gelegt wie Jürgen Bender und Team Sportwagenschmiede, HPracing international, Löffler-Lamborghini oder der 2021 auf AMG GT3 umgestiegene Heiko Neumann. Sein Co Pilot, Marvin Kirchhöfer ist ja 2021 der Frontmotorkenner schlechthin. Pilotiert er doch gerade parallel eine Callaway-Corvette in der GT-Masters zum Sieg.


Am Red Bull Ring wurde für Jürgen Bender deutlich, das die 2021er Michelin-Pneus an seinem C07 dringend nach einer optimierten Fahrwerkabstimmung verlangten. "Im Rennen konnte ich 2 Runden in Führung gehen. Danach verlor ich Runde für Runde einige "Zehntel", so Bender."

Eine komplette Neuabstimmung des Fahrwerks ist schnell nötig", so der Neckarsulmer. Szenekenner wissen es. Mit Trimmlage, Luftdruck, Sabilisatoreinstellung, Dämpferstufen, Federhärte, Sturz, Vorspur, Nachlauf, Lenkrollradius usw. ist es heute bei dem hohen Stand der GT-Entwicklung alleine nicht getan. "Die Jungs fahren in der P9 nicht nur mit. Die arbeiten und kämpfen alle auf hohem Niveau", so P9-Manager Fischer. Weitere Eingriffe werden jetzt bei den Neckarsulmern getestet.
Testergebnisse von der Sportwagenschmiede, Callaway-Competition und einem externen Fahrwerkentwickler führten in der "Masters" schon an die Spitze. Marvin Kirchhöfer und Jeffrey Schmidt (CH) gaben jüngst am Red Bull Ring eine satte Erfolgs-Kostprobe ab. Sie erkämpften in Österreich einen unangefochtenen Gesamtsieg!
In 14 Tagen will Jürgen Bender in Oschersleben nach ziehen. Aus Startreihe 1 am Red Bull Ring soll danach ein P9-Sieg auf dem Lausitzring werden. Man darf sehr gespannt sein, welche neue Technik für Jürgen Bender in Leingarten, Hessen und Erlenbach ausgeknobelt wird. "Von außen sieht man nichts. Nur am Ende auf der Stoppuhr", so die Überzeugung von Team-Technikchef Bayer. Und dabei grinste er tiefgründig. HTS

Foto: Michael Jurtin

Ergebnisse & Bilder