Why not - nur einer stieg auf, Jürgen Bender

16.04.2021

Blendet man in der Region Heilbronn-Neckarsulm, der Region das Challenge-Champions, einmal zurück, dann stößt man sehr schnell darauf, dass diese Ecke In Baden Württemberg mit Fug und Recht als eine echte Automobil-Region bezeichnet werden muss. Porsche und Mercedes sind zwar 50 Km südlich in Stuttgart beheimatet, aber Heilbronn selber war ein uralter FIAT-Standort. Dazu die Weinsberger Produktion der Italiener. Im angrenzenden Neckarsulm stampfte man die Firma NSU aus dem Boden, man erinnert sich, die Firma die mit den schnellen NSU-TTS-Renntourenwagen Rennsportgeschichte schrieb. Namen wie Fahrwerkchef Ammerschläger, Pannowitz oder "TTS-Tunerkönig" Sigi Spiess flogen mit den Dingern von Sieg zu Sieg.
In den 80er kam auch der Neckarsulmer Jürgen Bender auf einem TTS zum Rennsport. Später erwarb er  einen jener schnellen Rennsport-Flachmänner auf NSU-Basis, einen Gepard. "Den habe ich noch heute", so der amtierende P9-Champion lächelnd. Diese NSU-Flachmänner werden übrigens bis heute gebaut. Kurt Brixner ist der Konstrukteur und Fahrer, den es zu schlagen gilt.
Jürgen Bender ist von 1,3L auf 6,2L Hubraum aufgestiegen. Und da sind wir bei einem weiteren Rennwagenhersteller in der Region Heilbronn. Callaway-Competition in Leingarten konstruiert und baut die erfolgreichen GT-Rennwagen Marke für Europa. Und das mit großem Erfolg. Markus Pommer siegte regelmäßig im internationalen Feld der ADAC-GT-Masters im Kampf um den Titel. Jürgen Bender gewann Gastrennen in der TCC, der STT-Serie und der renommierte Int. offenen P9-Challenge. Dazu holte er der Reihe nach auch die Meistertitel in den Serie.
Wie begann das früher eigentlich alles?
In den 70er und 80er Jahren wimmelte es in meiner Region von Nachwuchdsaktivitäten. Nicht nur bei den NSU-Flachmännern boomte es. Viele Wagen wurden gekauft. Dazu boomte es in der neuen Formel V-1300, sowie in der aus England rüber schwappenden Formel-Ford. Auch im Unterland ging es richtig ab. Ein Dutzend Namen von Aktiven waren mir in der Zeit geläufig", so Bender. Weber war der erste,. Neben seinem Fuchs-V 1300 wurde ein GT-Modell aus Italien aufgebaut. Weis, Heimig, Sperzel, Maier, Schmidt, Seid, Horn, Jensch, Egolf, Merklen, alle in der Formel-V 1300 dabei. Und das ging in der Formel Ford so weiter. Peter Hoffmann mit Bellof als Coach, Staglia, Gabler - dessen britischer Hawke-Ford steht nach wie vor in Heilbronn. Und Hoffmann holte den nationalen Titel der Formel-Ford.
Der Aufstieg fast aller Fahrer geriet irgendwann ins Stocken. Manchen kamen die Sponsoren ab Handen. Aber einer kam ganz oben an. Jürgen Bender. 40 Jahre sind angesagt. Wann war sein Jubiläum?  "Das kann man nicht genau sagen", so Bender nachdenklich. "Im Zuge der Entwicklung eines eigenen Unternehmens gab es für mich auch einige Jahre Pause im Rennsport". Aber bei aller Bescheidenheit. Im Kreise der im Raum aktiven GT-Fahrer Thomas Langer, Christof Langer, Patrick Assenheimer, Markus Pommer, nimmt Jürgen Bender auf alle Fälle eine Sonderstellung ein. Auf die Frage warum er sich für die klassischen Rennen auf der Rundstrecke entschieden habe, seine Antwort. "Why not, Bergrennen sind Treffen von Rennsportfreunden die mit kleinen Sprints von 2-3 Minuten zufrieden sind. Überholen gibt es am Berg nicht", so die knappe Antwort. Außerden heißt es 2 Tage lang auf vier mal drei Minuten Rennzeit warten. Nicht mein Ding". Und Langstreckenrennen. "Man fährt nicht alleine. Nur was für funktionierenbde Mannschaften. Dazu eine aufwendige Logistik von Material und Mannschaft.
Schaut man auf die ADAC-GT-Masters oder die DTM. Wettkampf, Bestzeiten schon im Training, Überholvorgänge die Rennerfolge entscheiden. Das ist die Form des Rennsports für mich. Die meistern Fahrer bevorzugen solche Wettbewerbe". fügt Callaway-Corvette-Fahrer Bender hinzu. Er wird 2021 gleich an 3 klassischen Rennserien dieser Art teilnehmen, der P9-Challenge, der STT-Trophy und der P9-Endurance. Gefahren wird in Deutschland, Holland, Österreich, der Tschoslowakei und Italien. der amtierende P9-Champion Jürgen Bender trifft dabei auf starke Gegner. Teams mit GT-Modellen von Porsche, Audi, AMG, Pagani, Lamborghini, Ford sowie, man höre und staune, auch von Ferrari bereiten sich vor. Die Sportwagenschmiede, DB-Motorsport, KRracing, Neumann-Motorsport, die equipe-vitesse, Alpquell-racing, Zebra, RockRobots oder WS-racing alle rüsten für den Saisonauftakt. "Alle Teams haben die Gesamtsiege an den P9-Wochenenden und die Titelgewinne im Auge. So verspricht der P9-Serienauftakt sicher absolut "Höchstspannung".

Nicht nur für Jürgen Bender. Einige Gegner testen Ihre neuen Porsche 991 GT3R bereits am kommenden Wochenende beim Preis der Stadt Stuttgart in Hockenheim. HTS

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